Workshop zu Chinas transnationaler Repression

Am 26. Oktober 2024 organisierte das Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD) in Zusammenarbeit mit dem Verein der Tibeter in Deutschland e.V. (VTD) einen Workshop in Berlin, an dem 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwesend waren. Ziel der Veranstaltung war es, über transnationale Repression (TNR) und die Herausforderungen, denen tibetische Gemeinschaften weltweit durch das chinesische Regime gegenüberstehen, aufzuklären.

Frau Tenzin Dawa, die Exekutivdirektorin des TCHRD, eröffnete die Veranstaltung mit einer Einführung in das Thema TNR und erläuterte die verschiedenen Taktiken, die China verwendet, um politische Dissidenten und Aktivisten im Ausland zu überwachen und einzuschüchtern.

Transnationale Repression (TNR) beschreibt die Taktiken, die autoritäre Staaten einsetzen, um Dissidenten und Minderheitengruppen auch über ihre Landesgrenzen hinaus zu überwachen, einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen. Die chinesische Regierung nutzt eine Vielzahl von Maßnahmen, um tibetische, uighurische, Hongkonger und taiwanesische Exilgemeinschaften weltweit zu kontrollieren und zu beeinflussen. Die Strategien umfassen unter anderem Überwachung, Druck auf Familienangehörige, Cyberangriffe und gezielte Propaganda.

Die tibetische Exilgemeinde, vor allem in Indien und westlichen Ländern, wird seit Jahrzehnten von China überwacht. Dabei setzt die chinesische Regierung auf die Kontrolle von Netzwerken, Einschüchterungsversuche und Schikanen gegen Familienangehörige in Tibet, um die Aktivitäten im Ausland zu beeinflussen. Dies erschwert die Organisation von tibetischen Gemeinschaften, die sich für die Wahrung ihrer Kultur und Menschenrechte einsetzen, da viele Personen in Angst vor Repression leben.

Ihr Vortrag gab den Teilnehmern ein besseres Verständnis dafür, wie weitreichend und oft subtil diese Strategien sind.

Das Thema der transnationalen Repression Chinas in Deutschland ist auch ein wichtiges und wachsendes Anliegen.

Herr David Missal, stellvertretender Geschäftsführer und Pressesprecher von TID, sprach über die Koalition gegen transnationale Repression in Deutschland und stellte einige spezifische Fälle vor, die verdeutlichen, wie weit die chinesischen Einflussversuche reichen. Sein Beitrag hob die Notwendigkeit von Solidarität und Zusammenhalt unter tibetischen Gemeinschaften sowie Unterstützung durch internationale Partner hervor.

Frau Tsering Tsomo, Forschungsdirektorin des TCHRD aus Australien, beteiligte sich online und referierte über die psychologischen Auswirkungen der transnationalen Repression auf betroffene Gemeinschaften. Sie betonte die Langzeitfolgen für die mentale Gesundheit und die Bedeutung psychologischer Unterstützung für die betroffenen.

Auch Herrn Lobgsang Tseten vom Tibet Action Institute in Dharamsala schaltete sich online dazu und sprach über digitale Sicherheit. Er teilte praktische Ratschläge, wie man seine digitale Privatsphäre schützen kann, um Überwachungs- und Einflussversuche zu minimieren. Er betonte „Sicherheit ist eine gemeinsame Verantwortung“

Chinas TNR-Maßnahmen stellen eine erhebliche Bedrohung für die Meinungsfreiheit und die Sicherheit von Minderheitengruppen und Dissidenten im Ausland dar. Die Mechanismen sind komplex und oft schwer greifbar, da sie sowohl physische Einschüchterung als auch digitale Überwachung und familiären Druck umfassen. Dies zeigt die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit, um die Menschenrechte dieser Gemeinschaften zu schützen und den Druck, dem sie ausgesetzt sind, zu verringern.

Abschließend bedankte sich Frau Phurbu Dolma von TCHRD bei der tibetischen Gemeinschaft in Berlin für deren Unterstützung und Engagement im Kampf gegen TNR. Der Vorstandsvorsitzende des Vereins der Tibeter in Deutschland, Herr Dundup Donka, schloss den Workshop mit einem Dank an das Team von TCHRD sowie an alle Teilnehmer und rief dazu auf, das erworbene Wissen mit anderen zu teilen, die bisher wenig über das Thema TNR wissen.

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